Biografia

Mario Comensoli, * 15.4.1922 Lugano, † 2.6.1993 Zurigo. Considerato un grande esponente svizzero del realismo pittorico. Figlio di un operaio anarchico originario di Calice al Cornoviglio (Massa Carrara) emigrato in Svizzera all'inizio del secolo scorso e di una sarta luganese, Enrichetta Isella, morta pochi mesi dopo averlo messo alla luce, Mario Comensoli venne allevato da due umili sorelle romagnole che l'avevano prelevato da un orfanotrofio e che facevano le pulizie presso le famiglie benestanti luganesi. Le prime esperienze nel quartiere proletario di Molino Nuovo hanno marcato profondamente la sua sensibilità creando il substrato di una pittura permeata di uno spirito umanistico e rivolta soprattutto agli emarginati. I temi della sua narrazione hanno infatti sempre radici nella realtà sociale. Dopo una fase di apprendimento a Parigi negli anni dell'immediato dopoguerra caratterizzata da una ricerca nel solco del postcubismo e dove conosce Mirò, i fratelli Giacometti, Borès e Poliakoff, Comensoli si trasferisce definitivamente a Zurigo con la moglie Hélène Frei. Qui espone le sue tele parigine in una mostra comprendente anche alcune sculture che il museo Helmhaus dedica al giovane artista. Importante sul piano formale, la prima fase creativa lascia però presto il posto a una nuova pittura attenta alla realtà e alle vicende umane.

 

Mario Comensoli, * 15.4.1922 Lugano, † 2.6.1993 Zürich. Als Halbwaise wuchs Mario Comensoli bis zu seinem vierten Altersjahr im Luganeser Waisenhaus «La Misericordia» auf, danach wurde er von zwei Mitarbeiterinnen des Instituts aufgenommen. Zu seinem Vater, einem eingebürgerten Tapezierer und Gymnastiklehrer italienischer Herkunft, hatte er während seiner Kindheit kaum Kontakt. Nach der obligatorischen Schulzeit schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten und dem Verkauf von Porträts und Landschaftsbildern an Touristen durch. 1943, nach dem Ankauf einer Landschaft durch das Museo Civico, erhielt Comensoli das erste von sechs Stipendien der Fondazione Torricelli, welches er in eine Ausbildung in Zürich investierte; ab 1944 Besuch von Zeichenkursen und Vorlesungen zur Kunstgeschichte an der Kunstgewerbeschule und an der ETH. 1945 endgültige Übersiedlung nach Zürich und Heirat mit der Baslerin Hélène Frei. 1948 zwei Aufenthalte in Paris, weitere zwischen 1949 und 1953; Bekanntschaft mit Joan Miró und den Brüdern Alberto und Diego Giacometti; Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus. Der Kontakt zu Kreisen um Bertold Brecht in Zürich förderte sein Interesse am gesellschaftlichen und kulturellen Kontext der Zeit. 1948–1951 Arbeitsplatz im Atelier des Malers Karl Schlageter, danach Atelier in der Künstlergemeinschaft Südstrasse, ab 1958 städtisches Atelier an der Rousseaustrasse in Zürich. 1994 Gründung der Mario und Hélène Comensoli-Stiftung.

1953 erste Einzelausstellung im Helmhaus Zürich; Retrospektiven fanden 1974 in der Villa Malpensata, Lugano, 1986 im Aargauer Kunsthaus Aarau und 1989 im Kunsthaus Zürich statt. 1998 weitere Ausstellung in der Villa Malpensata, Lugano, und Publikation des Werkkatalogs. Posthume Ausstellungen im Museo d'arte moderna in Lugano (1998),Mazzotta Stiftung in Milano (2002),Palais de Beaulieu in Lausanne (2006) und Pinacoteca Casa Rusca in Locarno (2008).

Zeigte sich Mario Comensoli zunächst vor allem vom Kubismus beeinflusst – zwischen 1948 und 1951 setzte er sich eingehend mit Picasso und Fernand Léger auseinander –, begann er sich bereits mit der Serie der Velofahrer (1949–1951) von diesen Vorbildern zu lösen. Wichtiger wurden nun Anregungen durch die italienische Frührenaissance, insbesondere die Wandmalerei von Paolo Uccello und Piero della Francesca. Ab den späten 1940er-Jahren zunehmend gesellschaftskritische Ansätze. Zwischen 1957 und 1960, in seiner sogenannten «Blauen Periode», thematisierte er in der Serie Lavoratori in blu die Lebenssituation der Arbeiterschicht, danach die der Immigranten. Bereits hier begann sich das Bild Comensolis als eines kritischen Maler-Chronisten zu verfestigen. In den 1950er-Jahren führte der gegen ihn erhobene Vorwurf allzu grosser Nähe zum sozialistischen Realismus zu gesellschaftlicher Isolation, gleichzeitig erfolgte aber auch eine Annäherung an die Gewerkschaftsbewegung. In der Serie Begegnungen 1962 stellte er die negativen Aspekte der Hochkonjunktur-Gesellschaft dar. Ende der 1960er-Jahre zeigten sich Einflüsse der amerikanischen Pop Art. Bis zuletzt explizit zeitgenössische Themenwahl: Ende der 1970er-Jahre machte er die Discoszene und die grossstädtischen Randgruppen (Punks, Skinheads, Arbeitslose) zum Inhalt seiner Malerei. Im 1983 in St. Gallen ausgestellten Zyklus Bewegte Jugend folgte die Darstellung der No-future-Generation.

Mario Comensolis Anliegen war es, ein kritisches Bild der zeitgenössischen Gesellschaft zu geben. Dazu bediente er sich der Monumentalmalerei verwandter Mittel. Neben dem Tafelbild nahm ab 1951 denn auch das Wandgemälde eine wichtige Stellung in seinem Werk ein. Die teils plakative Direktheit, mit der die Inhalte seiner Bilder transportiert werden, haben zu seiner grossen Popularität beigetragen. Comensoli gilt als einer der renommiertesten Schweizer Realisten.

Werke: Aarau, Aargauer Kunsthaus; Bellinzona, Museo Villa di Cedri; Chur, Bündner Kunstmuseum; Chur, Restaurant Pestalozza, Wandbilder, 1980; Heiden, Kursaal, Wandgemälde, 1957; Lugano, Museo d’Arte Moderna; Lugano, Collezione Banca del Gottardo; Meilen, Katholische Kirche; Wandgemälde, 1951 (zerstört); Kunstmuseum Olten; St. Gallen, Bahnhofplatz 1, Metropol-Gebäude, Entrée, Fresko, 1952; Pfäffikon (SZ),Seedamm-Kulturzentrum; Weiningen, Altersheim, Fresko, 1978; Weisstannental, Kapelle Schwendi, Wandgemälde, 1954 (1976 zerstört); Kunsthaus Zürich; Zürich, Graphische Sammlung der ETH; Kunstsammlung der Stadt Zürich; Zürich, Crédit Suisse; Zürich, Mario und Hélène Comensoli-Stiftung; Zürich, Sammlung Anette und Peter Nobel; Zürich, Migros Museum für Gegenwartskunst; Zürich, Werkschulhaus Hardau, Fresko, 1963–64.

Silvia Huber, 1998, aktualisiert durch die Redaktion, 2016

Zitiermethode: Silvia Huber: «Mario Comensoli». In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, 2016 (erstmals publiziert 1998).
https://recherche.sik-isea.ch/sik:person-4000553/in/sikart



Mario Pasquale Comensoli (* 15. April 1922 in Lugano; † 2. Juni 1993 in Zürich) war ein Schweizer Maler des Realismus. Mario Comensoli stammte aus einer italienischen Emigrantenfamilie und wuchs im Molino Nuovo auf. Nach seiner Schulzeit schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten und dem Verkauf von Porträts und Landschaftsbildern an Touristen durch. Im Jahr 1943 kaufte das Städtische Kunstmuseum (Museo civico di belle arti) in Lugano sein Landschaftsgemälde Piccolo Paesaggio. Comensoli erhielt dadurch ein Stipendium der Fondazione Torricelli, das ihm den Besuch von Kursen an der Kunstgewerbeschule Zürich und von Vorlesungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich erlaubte. 1944 lernte er Hélène Frei (1914–1994) kennen und heiratete sie später in Basel.

Bei seinen Aufenthalten in Paris machte Comensoli die Bekanntschaft mit Joan MiróPablo PicassoFernand Léger und den Brüdern Alberto und Diego Giacometti. Zu Beginn der 1950er-Jahren kam es zum intensiven Kontakt mit dem Zürcher Bildhauer Emilio Stanzani. 1953 stellte Mario Comensoli als Gast der Zürcher Kunstgesellschaft im Zürcher Helmhaus, 65 Kunstwerke aus. Die Ölgemälde, Zeichnungen und Plastiken fassten im Wesentlichen seine in Paris gesammelten Erfahrungen zusammen. Die Kritiker schätzten seine Werke postkubistischer Prägung, aber Comensoli veränderte seinen Stil aufgrund eines polemischen Angriffs in der Pariser Wochenzeitung Les lettres françaises und unter dem Einfluss einiger linksorientierter Intellektuellen. So entstand Comensolis Bilderzyklus Lavoratori in bluArbeiter in Blau, eine Serie von Ölbildern, welche stets die Handwerker des Südens im Zentrum sah, die in den fünfziger Jahren auf der Suche nach Arbeit in die Schweiz ausgewandert waren und welche der Maler in blauen Arbeitskleidern und in alltäglichen Situationen darstellte. 

Von den Schriftstellern Carlo Levi und Saverio Strati beraten, brachte Comensoli seine Gemälde nach Rom, wo er in der «Galleria San Luca», mit dem Maler Renato Guttuso, Meister der sozialistischen Realismus in Italien, aneinandergeriet. Guttuso warf ihm einen Mangel an politischer Vision und den wenig elegischen Charakter seiner Figuren vor. Comensoli wollte jedoch kein politischer Maler sein. Sein Anliegen war die Poesie der Randfiguren der Gesellschaft zu zeigen, für ihn waren sie die neue Ästhetik.

Für die solidarischen Aspekte seiner Werke wurde ihm 1970, von italienischen Emigranten in der Schweiz, der Preis «Nicolao della Flüe» überreicht, eine Auszeichnung, die er zusammen mit Max Frisch und Regisseur Alexander Seiler, entgegennahm. In jenen Jahren behandelte die Malerei von Comensoli, stets streng figurativ und dem dominanten Diktat der «Konstruktivisten» auf zürcherischem Boden gegenüber gleichgültig, die charakteristischen Themen der 68er-Proteste, mit stilistischen an die Pop-Art inspirierten Einflüssen.

Die letzte Wende im Schaffen von Mario Comensoli trat zu Beginn der 1980er-Jahre ein, als der Künstler, der die Welt der Alternativen genau beobachtete, die Szenen der Punks, der «Squatters» und der Drogensüchtigen, welche den sogenannten «Needle Park» hinter dem Zürcher Landesmuseum bevölkerten, schonungslos schilderte. Die Resultate waren bitter, geprägt von einer tiefen existentiellen Teilnahme. Unter anderem diese Bilder der «No Future-Generation» waren es, welche in der Ausstellung zu Ehren Comensolis im Zürcher Kunsthaus 1989 einem internationalen Publikum gezeigt wurden. Mario Comensoli starb am 2. Juni 1993 im Alter von 71 Jahren an einem Herzanfall in seinem Zürcher Atelier an der Rousseaustrasse.

 

 

Grab auf dem Friedhof Sihlfeld
Grab auf dem Friedhof Sihlfeld

 

LinK:

https://comensoli.ch/it/

https://www.google.com/search?q=mario+comensoli&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj895Gs6aHgAhVvMOwKHc5KBn4Q_AUIDigB&biw=1344&bih=731

https://www.tio.ch/agenda/127697/la-pittura-di-mario-comensoli-alla-galleria-l-incontro-di-lugano

https://www.bioggio.ch/Esposizione-di-Mario-Comensoli-2d21fa00?vis=2

https://www.rsi.ch/rete-due/programmi/cultura/diderot/Mario-Comensoli-e-i-Sindacati-12148474.html

http://www.villacedri.ch/Attualita-di-Mario-Comensoli-47ca4b00

https://fafafineart.com/project/mario-comensoli-i/

https://www.youtube.com/watch?v=3ZAKg4jg4iM

https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/background-bg-zum-tod-des-malers-mario-comensoli?id=e54588dd-910c-4fef-a02e-9bac59ec40f8

https://www.germannauktionen.ch/de/items?page=3&search=Mario+Comensoli&search_scope=all

https://www.journal21.ch/media/term/2/15883

http://www.du-magazin.com/kiosk/detail/920

 

 

La macchina infernale, 1957, 180 x 160 cm, Öl auf Leinwand

aargauerkunsthaus.ch

 

 

 


Fotografie di COMENSOLI Mario

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