Biografia

 

Fritz Pauli,  * 7.5.1891 Berna, † 3.9.1968 Cavigliano, rif., poi senza confessione, di Vechigen. Figlio di Ernst Friedrich Emanuel, impiegato di banca, e di Emilie Bodmer. ∞ 1) Jenny Bruppacher, disegnatrice tessile , deceduta nel 1937); 2) (1940) Elsi Meyerhofer, sarta e doratrice. Interrotto l'apprendistato di imbianchino, si formò nell'atelier di Albert Welti (1909-10) e all'Accademia di belle arti di Monaco di Baviera con Peter Halm (1910-14),poi rientrò in Svizzera. Nel 1925 conobbe Ernst Ludwig Kirchner a Frauenkirch presso Davos. Il catalogo delle opere grafiche di Pauli fu pubblicato da August Klipstein (Radierungen, 1926). Nonostante il successo delle sue acqueforti, dal 1927 Pauli si dedicò sempre più alla pittura. Dopo il trasferimento a Cavigliano (1936),dipinse scene della Passione per la cappella dell'ospedale cittadino di Zugo (1936-38) e affreschi nella casa degli antoniani di Vienne a Berna (1939-45) e nel municipio di Berna (1947-56). La fama di Pauli rimane legata alla sua produzione grafica di impronta espressionista (1910-30),di notevole rilievo storico-artistico.


Bibliografia
– P. Freiburghaus, F. Pauli, 1982
– F. Pauli, Maler & Radierer, cat. mostra Bellinzona, 1994
– DBAS, 805 sg.

Autrice/Autore: Roman Kurzmeyer / sma

 

Fritz Pauli (* 7.5.1891 Bern, † 3.9.1968 Cavigliano) wuchs in einer Bankbeamtenfamilie in Bern auf, begann 1906 eine Flachmalerlehre und arbeitete nach deren Abbruch bei einem Fotografen in Lausanne. 1909 kaufte der Maler Albert Welti von Pauli die Radierung Susanna I und empfahl ihn dem Lehrer von Karl Stauffer-Bern, Peter Halm, der damals in München unterrichtete. Pauli studierte mit Unterbrüchen bis 1914 in dessen Kompositionsklasse, ohne allerdings je eingeschriebener Schüler der Akademie gewesen zu sein. In München machte er die Bekanntschaft seiner aus Winterthur stammenden späteren Frau Jenny Bruppacher, die sich in Deutschland zur Textilzeichnerin ausbilden liess.

Nach der Rückkehr aus München 1914 bis zu seiner endgültigen Niederlassung in Cavigliano 1935 führte Pauli ein unstetes, von kürzeren und längeren Reisen geprägtes Wanderleben, unterhielt aber gleichzeitig ein Atelier in Zürich. Er weilte ab 1918 verschiedentlich in Fex, wo Landschaftsaquarelle entstanden, die zu seinen schönsten Arbeiten zählen. 1921–25 verbrachte er die Sommermonate am Zugersee, 1926 im südfranzösischen Collioure. 1925 reiste er nach Tunesien, von 1928 bis 1932 lebte er in Paris. Pauli war in zweiter Ehe mit Elsi Meyerhofer verheiratet. Zum engeren Freundeskreis gehörten neben den Künstlern Ignaz Epper und Johannes Robert Schürch, dessen Bildnis Pauli malte, insbesondere der Schriftsteller Jakob Bührer und der Zürcher Sammler Kurt Sponagel.

Internationale Anerkennung fand Pauli schon in jungen Jahren mit seinem druckgrafischen Schaffen. 1926 legte August Klipstein den Katalog des grafischen Werkes vor. Als besonders fruchtbar für seine Malerei erwiesen sich die Aufenthalte in Davos-Frauenkirch (1925–26),wo er Ernst Ludwig Kirchner begegnete, und in Amden (1931–35). Es entstanden Bildnisse und zahlreiche Landschaften. Von den 1930er-Jahren an zählte Pauli zu den Repräsentanten der offiziellen Schweizer Kunst, erhielt verschiedene Aufträge für Monumentalmalerei und nahm 1948 an der Biennale di Venezia teil. Das Kunsthaus Zug zeigte 1994 eine Retrospektive, die anschliessend von der Civica Galleria d’Arte, Villa dei Cedri, Bellinzona, übernommen wurde.

Fritz Paulis expressionistisches druckgrafisches Schaffen (Radierung, Holzschnitt) der 1910er- und 1920er-Jahre ist von grosser kunsthistorischer Bedeutung. Zeitgemässes und Unzeitgemässes halten sich später die Waage. Auf die expressive Malerei der 1920er- und frühen 1930er-Jahre folgte nach der Übersiedlung von Amden nach Cavigliano ein dunkeltoniger, magischer Realismus. Die Befragung der sichtbaren Wirklichkeit auf ihre verborgenen, geheimnisvollen Aspekte steht sowohl in den Landschaften als auch in den Bildnissen jener Jahre im Mittelpunkt. 1935 entwarf Pauli ein Glasfenster für die Kirche Oftringen und malte anschliessend bis 1938 für die neue Kapelle im Bürgerspital Zug Passionsszenen. Es folgten während der Kriegsjahre der Freskenzyklus im Antonierhaus in Bern und 1947–1956 die Fresken im Berner Rathaus. Sowohl die Konzeption als auch die Ausführung der drei Zyklen erwiesen sich als sehr kräfte- und zeitraubend. Rückblickend schrieb Pauli in sein Tagebuch, die 1956 fertiggestellten Fresken im Berner Rathaus hätten ihn «seelisch & körperlich frühzeitig beschädigt». Die Rathausfresken nehmen eine Sonderstellung innerhalb des Schaffens ein: Pauli, den zuvor immer die Erfahrung der eigenen Verlorenheit beschäftigt hatte, entwickelte für diesen Zyklus trotz seiner inneren Vorbehalte ein Bildprogramm, das – um mit dem Kunsthistoriker Max Huggler zu sprechen – auf der Annahme basiert, «nur die reine Idealität sei mit der Monumentalität vereinbar». Im anschliessenden Alterswerk verschmelzen Schöpfungs-, Natur- und Individualgeschichte zu Bildern des in letzter Konsequenz erfassten Naturkreislaufes. 1951 schrieb Jakob Bührer über seinen Freund, es sei dessen «offenes Bekenntnis zum Menschen, seiner Veranlagung, Abhängigkeit und Beschränktheit», das ihn besonders an seiner Kunst berühre.

Werke: Aargauer Kunsthaus Aarau; Kunstmuseum Bern; Bern, Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur; Bern, Antonierhaus, Szenen aus der Legende des heiligen Antonius des Einsiedlers, Verkündigung, Anbetung der Hirten, Vertreibung aus dem Paradies, Der Mensch zwischen guten und bösen Mächten, 1939–1945, Fresken; Bern, Rathaus, Fest des Lebens, Arbeit, Liebe und Leben, Schlaf, 1947–1956, Fresken; Kunstmuseum Luzern; Oftringen, Kirche, Auferstehung Christi, 1935, Glasfenster; Kunstmuseum Solothurn; Kunstmuseum Thun; Kunsthaus Zürich; Kantonsspital Zug, Christus am Ölberg, Judaskuss, Verspottung Christi, Heilige Veronika mit dem Schweisstuch, Kreuztragender Christus, Kreuzigung, 1937, Fresken.

Roman Kurzmeyer, 1998, aktualisiert 2011
 

 

Link:

https://www.google.com/search?q=fritz+pauli&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjCu5Ki7KXgAhWJYlAKHZpzAmwQ_AUIDigB&biw=1344&bih=731

https://www.sik-isea.ch/it-ch/Archivio-darte-Biblioteca/Archivio-darte/Fondi-archivistici/Vetrina-virtuale/Nachlass-Fritz-Pauli

http://www.ticinarte.ch/index.php/pauli-fritz.html

https://www.agendalugano.ch/events/45035/raffaella-columberg-fritz-pauli

 

Fritz Pauli, Der Maler Robert Schürch, 1934
Oil on canvas, 83 x 90 cm, Gemälde
Aargauer Kunsthaus Aarau / Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern / Dauerleihgabe im Aargauer Kunsthaus Aarau

Empfindungen, Gefühle und das Befragen der sichtbaren Wirklichkeit auf ihre geheimnisvoll-unsichtbaren Aspekte stehen im Zentrum von Fritz Paulis (1891–1968) Schaffen. Als wichtiger Vertreter des Schweizer Expressionismus stehen für den Maler weniger die spontane Verwendung von reinen Farben im Vordergrund, als vielmehr die unvermittelte Darstellung innerer Gedankenwelten und subjektiver Regungen. Das beinahe lebensgrosse Porträt des Malers Robert Schürch (1895–1941) geht auf eine Freundschaft von mehreren im Tessin lebenden Schweizer Künstlern zurück, welche eine expressive Bildsprache verfolgen. Zu dieser Gruppe, welche sich um Locarno niedergelassen hat, gehört unter anderem auch Ignaz Epper (1892–1969). Gleichzeitig arbeiten auch die Mitglieder der Gruppe „Rot-Blau“ im Tessin. Diese Maler fühlen sich jedoch eher dem Stil Ernst Ludwig Kirchners (1880–1938) verbunden, welcher sich in einer abstrahierenden und farbenkräftigeren Bildsprache ausdrückt. Das Porträt des Malers Robert Schürch, welches den 39-jährigen Mann auf einem blauen Divan sitzend zeigt, entsteht ebenfalls im Tessin. Der Porträtierte blickt durch seine runden Brillengläsern mit mattem Blick aus dem Bild hinaus und wendet den Betrachtenden sein furchiges Gesicht, welches formell und inhaltlich das Zentrum des Gemäldes bildet, frontal zu. Der Zuschauer wird dadurch eingeladen, in die Gedanken- und Gefühlswelt des Dargestellten einzutreten.

Pauli geht es weniger um das Abbilden von anatomischen Eigenheiten und räumlichen Parametern, als um das Ausdrücken von Empfindungen und inneren Stimmungen. 1933, ein Jahr bevor das Bild entsteht, erleidet Robert Schürch einen schweren Autounfall, von welchem er sich nie mehr ganz erholt. Oft berichtet der Künstler über diese Geschehnisse und die damit verbundenen Angstzustände und Albträume. Im Hintergrund, auf der Wand, sind Figuren angedeutet, welche nur schwer zuzuordnen sind und sogar auf das Sofa überzugehen scheinen – womöglich illustrieren diese Schürchs Paranoia.

Aufgewachsen in bürgerlichen Verhältnissen, arbeitet Fritz Eduard Pauli nach dem Abbruch des Gymnasiums und einer Ausbildung zum Flachmaler zunächst bei einem Fotografen. In dieser Zeit bringt er sich auch die Technik der Radierung bei. Darauf folgt ab 1909 auf Anraten des Künstlers Albert Welti (1862–1912) eine Ausbildung an der Münchner Kunstakademie, ohne jedoch als Student eingeschrieben zu sein. 1914 kehrt Pauli in die Schweiz zurück und bezieht in Zürich ein Atelier. Hier entsteht ein Grossteil seines umfangreichen, druckgrafischen Werkes. Nachdem Pauli vor allem wichtige Impulse von Kirchner, den er 1925/1926 in Davos besucht, verarbeitet, wird seine Palette ab den 1930er-Jahren dunkler und seine Darstellungsweise realistisch. Geheimnisvolle Bildzeichen halten Einzug in seine visuellen Arbeiten- und ein Hang zum Grossformat ist unübersehbar. In der eher konservativen Schweizer Kunstszene der 1930er- und 40er-Jahre avanciert Pauli als modern geltender – jedoch moderat agierender – Expressionist zu den Repräsentanten der offiziellen Schweizer Kunst und erhält verschiedene Aufträge für Monumentalmalereien. 1948 nimmt er an der Biennale di Venezia teil.

Monumentale Auftragsmalereien, etwa für die Landesausstellung 1939, das Antonierhaus in Bern oder das Berner Rathaus, beschäftigen Pauli oft mehrere Jahre lang.

Christian Herren

 

 


Fotografie di PAULI Fritz

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  • Art Gallery L'UOVO DI LUC
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