Biografia

Markus Raetz, * 6.6.1941 Büren an der Aare (Berna),† 14.4.2020 Berna. Si formò come insegnante e insegnò alle scuole elementari fino al 1963, quando intraprese la carriera di artista, durante la quale visse in città quali Berna, AmsterdamCarona (Canton Ticino) e Berlino. Nel 1979 sposò Monika Müller, dalla quale ebbe una figlia, Aimée. A partire dagli anni sessanta, Raetz realizzò numerose opere, tra cui più di 30.000 disegni. Tra gli anni sessanta e i settanta, la sua opera fu incentrata sul disegno e sulla pittura, mentre tra gli anni ottanta e i novanta egli creò principalmente sculture, iniziando nel 1984 con la scultura intitolata Der Kopf, situata nel Merian Park di Basilea. Raetz esibì le sue opere nell'ambito di numerose mostre internazionali, tra cui le documenta 45 e 7. Alcune sono conservate in collezioni pubbliche, tra cui il Museum of Modern Art a New York, lo Schaulager e il Kunstmuseum Basel a Basilea, il Museum für Moderne Kunst a Francoforte e il Kunstmuseum Bern a Berna.Raetz fu premiato con un Gerhard-Altenbourg-Preis nel 2004 e con un Prix Meret Oppenheim nel 2006. Il tema principale del suo lavoro è la natura della percezione: il fulcro delle sue opere, infatti, non è in ciò che queste rappresentano, bensì su come queste vengono percepite. Spesso tali opere richiedono l'interazione dello spettatore, e possono essere comprese solo se viste in movimento o da particolari angolazioni.

 

Markus Raetz, * 6.6.1941 Bern, † 14.4.2020 Bern. Markus Raetz wächst in Büren an der Aare auf. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Münchenbuchsee und Bern arbeitet er zwei Jahre als Primarlehrer in Brügg bei Biel. Seit 1963 ist er freier Künstler. Neben den Zeichnungen seines Vaters Ernst Rätz prägen ihn die Nachbarschaft zum Bildhauer Piero Travaglini, später die Freundschaft zu Walo von Fellenberg und der Kontakt zur Kunsthalle Bern unter der Leitung von Harald Szeemann und dessen Assistent Jean-Christophe Ammann. 1963–1969 lebt Raetz in Bern, 1969–1973 in Amsterdam, 1973–1976 in Carona im Tessin, ab 1977 wieder in Bern. Ab 1967 regelmässige Aufenthalte in Ramatuelle, Südfrankreich. 1981–1982 DAAD-Stipendium in Berlin. Verschiedene Reisen durch Ost- und Westeuropa, Skandinavien, Nordafrika und die USA. 1970 heiratet er Monika Müller, 1972 wird die Tochter Aimée geboren. Unter vielen Einzelausstellungen sind die folgenden hervorzuheben: 1972 Kunstmuseum Basel; 1975 Kunstmuseum Luzern; 1977 Kunsthalle und Kunstmuseum Bern sowie Bienal de São Paulo; 1979 Stedelijk Museum Amsterdam; 1982–1983 Kunsthalle Basel, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Le Nouveau Musée, Villeurbanne, Frankfurter Kunstverein; 1986 Kunsthaus Zürich, Moderna Museet, Stockholm; 1988 The New Museum of Contemporary Art, New York, Biennale di Venezia; 1989 Museum für Gegenwartskunst, Basel, San Diego Museum of Contemporary Art, La Jolla; 1991 Kunstmuseum Bern und Cabinet des estampes, Genf; 1994 Serpentine Gallery, London, Musée Rath, Genf; Museum of Contemporary Art, Helsinki; 2005 Aargauer Kunsthaus Aarau; 2011 Musée d’art moderne et contemporain (MAMCO),Genf; 2012 Kunstmuseum Basel (Zeichnungen); 2014 Kunstmuseum Bern; 2016 Museo d’Arte della Svizzera italiana (MASI),Lugano.

Beteiligungen an der Documenta 4, 5 und 7 in Kassel. Gruppenausstellungen (Auswahl): 1968 Kunsthaus Zürich, Wege und Experimente. 30 junge Schweizer Künstler; 1969 Kunsthalle Bern, When Attitudes become Form; 1970 Kunstmuseum Luzern, Visualisierte Denkprozesse; 1984 The Museum of Modern Art, New York, An International Survey of Recent Painting and Sculpture; Basel, Merian-Park, Skulptur im 20. Jahrhundert; 1993, 1998 und 2000 Szenenwechsel, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; 1995 4. International Istanbul Biennial; 2000 Zeitmaschine, Kunstmuseum Bern; 2004 Eyes, Lies and Illusions, Hayward Gallery, London; 2006 Präzision und Wahnsinn – Positionen der Schweizer Kunst, Kunstmuseum Wolfsburg.

Bilder und Bildobjekte, die der Konkreten Kunst sowie der Pop und Op Art nahestehen, dominieren die Arbeiten der 1960er Jahre; ein fast unendlicher Fluss von Zeichnungen und Aquarellen schlägt sich in den 1970er Jahren auf Papier, vorwiegend in seinen Notizbüchern nieder, begleitet von einigen Kleinplastiken und Modellen, vor allem der wegweisenden EVA aus Ulmenzweigen und Plastilin; in den 1980er Jahren materialisiert sich die zeichnerische Linie – kurz nachdem sie sich in den Amsterdamer Tüchern von 1979 fast verflüchtigt hat – im Eukalyptusblatt, Bruyèrezweig und Plastikteil; sie verlässt das kleinformatige Papier und wird Wandzeichnung. In den 1990er Jahren schliesslich wird die Linie raumgreifend. Was 1984 mit dem Kopf im Basler Merian-Park seinen prominenten Anfang nahm, entwickelt sich zu einer kontinuierlichen Beschäftigung: Die Linie wird körperlich, plastisch, sie löst sich von der Wand, tritt in den Raum, wird beweglich; sie wird Raumzeichnung und kinetisches Objekt.

Diese Reihung von Medien und die Entwicklung der Linie als gestalterisches Mittel, jeweils den Dezennien zugeordnet, sind die einzigen Abfolgen, die sich rund 60-jährigen Werkkorpus von Markus Raetz festmachen lassen, und selbst diese werden durch viele Ausnahmen und Parallelen unterlaufen. Die Inhalte seiner Beschäftigung hingegen lassen sich überhaupt nicht linear fassen, vielmehr kehren sie – in neuer Form, in anderem Medium und anderem Kontext – immer wieder. Sie sind in Bewegung, verändern sich laufend: ein kreisförmiges oder – dreidimensional gesehen – spiralförmiges Kontinuum, eine permanente Metamorphose von Motiven und Themen, Materialien und gestalterischem Vorgehen. Dieser künstlerische Biorhythmus ist nicht aufgesetzt, er hat seine Entsprechung in den Grundgedanken des Werkes. Die Form der Spirale umschreibt einen imaginären Raum, im Werk von Markus Raetz ist dies die Wirklichkeit, genauer: die vielen verschiedenen Wirklichkeiten, die sich unserem Sehen, unserer Wahrnehmung je nach Standpunkt, je nach Zeitpunkt, je nach Bewegung anders darbieten. Markus Raetz postuliert die scheinbar klare, greifbare Wirklichkeit als einen schwindelerregenden Raum, in dem sich Faktisches als Poetisches, Eindimensionales als Mehrdimensionales, Männliches als Weibliches, Absolutes als Bedingtes erweist, und er formuliert entsprechend unser Sehen als ein Relatives, das sich leicht täuschen lässt, das vorschnell eine einzige von vielen Seiten und Sichtweisen für die allein Richtige hält.

Sein Wandbildobjekt Schema von 1967, sein Filzstift- und Gouacheblatt Schnelles Sujet von 1970, seine Aquarelle Im Bereich des Möglichen von 1976, sein grosses Tuch In een groen knollenland von 1979, seine Zeichnungen Verzogen & Platt, Platt & Verzogen, sein Zinkblechrelief Zeemansblik von 1985, das Projekt für Head von 1985–1986, die Dryaden von 1985–1988 und seine plastischen Arbeiten mit den Wortspielen CECI-CELA (1992–1993)TODO-NADA (1998) und OUINON (2002) – sie alle kreisen um die Vorstellung einer fliessenden, flüchtigen, dynamischen Verbindung von Wahrnehmung und Wirklichkeit. Die Vorgehensweisen sind sehr verschieden: Während die Zeichnung Schnelles Sujet ihr Thema fast karikierend illustriert und der Zeemansblik die Bedingtheit des Sehens vorführt, installieren viele Arbeiten der vergangenen Jahre eine Raumkonstellation, in welcher der Betrachter das Beobachten des Beobachtens und die vielen Lesarten der Zeichen im Schauen, Sich-Bewegen und Mitdenken nachvollziehen und erleben kann. Dabei wird die Plastik zum Instrument, um die «unsichtbaren Sehstrahlen» der Betrachter im Raum zu bewegen, wie übrigens parallel dazu die unterschiedlichen Techniken in der Druckgrafik die Wahrnehmung des Betrachters lenken.

Für die Darstellung dieses prozesshaften Erfahrens von Wirklichkeit bedient sich Markus Raetz oft des Mittels der Anamorphose, des Konzepts einer für die normale perspektivische Ansicht verzerrten Darstellung eines Gegenstandes. In den 1960er und 1970er Jahren befragte er damit Ikonen der Medienkultur, Elvis und Mickey Mouse; in den raumbezogenen Arbeiten ab Mitte der 1980er Jahre erlaubt dieses Mittel das Erfahren des dynamischen und kontinuierlichen Wandels von Bild und Auflösung, Figuration und Abstraktion, von Raum und Fläche, von Ordnung und Chaos, Formel und Informel. Und es vermittelt die Einsicht, dass ein Er-Sehen eines Gegenstandes immer auch eine Projektion auf diesen Gegenstand ist.

Markus Raetz ist eine zentrale Figur der Generation von künstlerischen Wahrnehmungserforschern. Sein Parallelsetzen von konzeptuell-genauem und von intuitivem, spielerisch-sprudelndem Vorgehen ist Spiegelbild zur Vorstellung einer Welt, die mathematisch, strukturell aufgebaut ist, in der aber jeder Eingriff zur Veränderung und zum Chaos führen kann. Sein Mischen von Rationalem und Sinnlichem, von Forschung und Spiel, führt zu einer frischen «fröhlichen Wissenschaft», die sich ständig erneuert und lebendig erhält – gegenwärtig und noch im Stadium des Experimentierens in luftigen, freihängenden oder freistehenden kinetischen Plastiken. Diese bewegen sich, von einem Motor oder nur leicht vom Wind angetrieben, schnell und heftig oder allmählich-gemächlich von Form zu Form, von Zeichen zu Zeichen, von Fixierung zur Auflösung: ziellos, aber kontinuierlich und alert unterwegs.

Werke: Amsterdam, Stedelijk Museum; Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kupferstichkabinett; Basel, Merian-Park, Kopf, 1984; Kunstmuseum Bern; Biel, Centre PasquArt; Biel, Museum Neuhaus, Robert-Walser-Denkmal, 1990; Chur, Bündner Kunstmuseum; Frankfurt a. M., Museum für Moderne Kunst; Genf, Musée d’art et d’histoire; Genf, Cabinet des estampes; Genf, Place du Rhône, Oui-Non, 2002; Bretagne, Domaine de Kerguehennec, Park, Mimi, 1986; La Jolla, San Diego Museum of Contemporary Art; Leirfjord (NO),Artscape Nordland; London, Tate Gallery; Lyon, Park der Villa Gillet, Mimi, 1982; New York, The Museum of Modern Art; Paris, Musée national d’art moderne, Centre Georges Pompidou; Mönchengladbach, Museum Abteiberg; Münchenstein, Schaulager der Emanuel-Hoffmann-Stiftung; Münchenbuchsee, Seminar Hofwil, Rauminstallation, 1984; Stockholm, Moderna Museet; Winterthur, Kantonsschule Bühlrain, Plastik, 1992; Kunsthaus Zürich; Graphische Sammlung ETH Zürich.

Urs Stahel, 1998, aktualisiert 2019

 

 

Link:

https://www.google.com/search?q=markus+raetz&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjGqJPhyfboAhX0xcQBHZF0BlMQ_AUoAXoECBQQAw&biw=1330&bih=668

http://www.artnet.com/artists/markus-raetz/

http://www.masilugano.ch/it/484/markus-raetz

https://www.luganolac.ch/it/693/markus-raetz-lallestimento

https://www.kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2012/markus-raetz

https://www.youtube.com/watch?v=KiY0jNA0eV4

https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-wir-sehen-was-wir-sehen-der-schweizer-kuenstler-markus-raetz-ist-gestorben-ld.1551906

https://www.rsi.ch/la2/programmi/cultura/sguardi-sul-mondo/Markus-Raetz-12909848.html

https://swissartawards.ch/wp-content/uploads/2020/07/2006_PMO_Publication.pdf

https://www.ticinolive.ch/2023/05/11/sorprende-la-personale-di-markus-raetz-al-lac-e-vero-tutto-e-il-suo-contrario/

https://recherche.sik-isea.ch/it/everything/in/catalogues.raetz:exp/work/tiles?sort=sikapi:work_catalogue_raisonne_rank

https://www.rsi.ch/rete-due/programmi/cultura/alphaville/Le-visioni-di-Markus-Raetz--1886691.html

https://www.kunstmuseumbern.ch/see/today/1141-markus-raetz--120.html

 

 

MARKUS RAETZ : 'Kunsthalle Bern 1977' (Dobiaschofsky Auktionen AG)

                   Kunsthalle Bern 1977, Farbserigrafie, bez. "Uldry", 128x90 cm 

 

MARKUS RAETZ : 'Die Bar' (Dobiaschofsky Auktionen AG)

"Die Bar", Radierung, handmgr. u. dat. (19)81 u.r., num. II/IX, 19,5x26,7 cm 

 

 

 

 Swiss artist Markus Raetz dies - SWI swissinfo.ch Der rätselhafte Raetz | Berner Zeitung


Fotografie di RAETZ Markus

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